KI in Food Retail - ein Gamechanger
"Vor Dezember 2022 hat jeder Chatbots gehasst, jetzt will sie "jeder" nutzen", sagt William Kristensen, Head of Data, Analytics and Artificial Intelligence bei Forte Digital.
Es geht um den "besten KI-Chatbot, der je veröffentlicht wurde", urteilte die New York Times zu Beginn des Jahres. ChatGPT hat in nur fünf Tagen 1 Million Nutzende überschritten und zwei Monate nach dem Start 100 Millionen Nutzende erreicht. Der Eigentümer von ChatGPT schätzt, dass das KI-Unternehmen bis 2024 einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde USD erzielen wird.
"Die Unternehmen, die in ihre Unternehmensstrategie künstliche Intelligenz nicht mit einbinden, werden im Wettrennen Plätze einbüßen", sagt Kristensen voraus. "Künstliche Intelligenz ist nicht mehr allein den großen Unternehmen im Silicon Valley vorbehalten, sondern zu einem Schlüsselfaktor für Organisationen aller Größenordnungen geworden", schließt Kristensen ab.
Es ist also genau jetzt der Zeitpunkt eine Strategie für den Einsatz von KI zu entwickeln. Hierbei sind besonders Zugang, Nutzung und Kontrolle der Unternehmensdaten für den Erfolg mit künstlicher Intelligenz entscheidend.
Personalisierung und Rationalisierung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz
ChatGPT ist nur eines von mehreren Beispielen für sich schnellentwickelnde KI-Dienste. Dabei haben die meisten KI-Dienste etwas gemeinsam: sie sind auf maschinellen Lernmodellen aufgebaut.
"Wir befinden uns am Anfang einer KI-Revolution. Die maschinellen Lernmodelle, auf denen ChatGPT aufbaut, werden sich in Zukunft dramatisch weiterentwickeln und nie schlechter sein als heute", sagt Kristensen.
NorgesGruppen, Norwegens größter Akteur auf dem heimischen Lebensmitteleinzelhandelsmarkt und langjähriger strategischer Partner von Forte Digital, experimentiert derzeit mit dem Einsatz von maschinellem Lernen bei der Hauszustellung von Lebensmitteln. Der Lebensmittelgigant hat bei der Nutzung großer Datenmengen zur Personalisierung des Kund*innenerlebnisses und zur Rationalisierung von Betrieb und Logistik bereits große Fortschritte gemacht.
MENY, eine der Einzelhandelsketten von NorgesGruppen, hat vor kurzem ein Vorhersagesystem mit maschinellem Lernen entwickelt, das fortschrittliche Algorithmen nutzt, um den Betrieb zu rationalisieren und das digitale Kund*innenerlebnis zu verbessern.
"Mithilfe von künstlicher Intelligenz (maschinellen Lernmodellen) können sie die Anzahl der Bestellungen auf der Grundlage von historischen Daten, Kampagnen, nationalen Feiertagen und ähnlichen Faktoren im Online-Shop von MENY besser vorhersagen", so Kristensen.
Gamechanger
Das Ergebnis ist, dass MENY nun die Anzahl der Mitarbeitenden planen kann, die für die Bearbeitung der einzelnen Aufträge benötigt werden, wodurch Über- oder Unterbesetzungen vermieden werden. Dies kann nun bis zu 20 Wochen im Voraus geschehen, was den Mitarbeitenden und Subunternehmer*innen mehr Planungssicherheit gibt und für reibungslose Abläufe sorgt.
"Für uns ist dies ein entscheidender Schritt, denn es führt zu Kosteneinsparungen, höherer Effizienz und einem besseren Kundenerlebnis. Für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet es mehr Flexibilität und Effizienz bei der Bestellung von Waren an ihre Haustür. Insgesamt trägt die Lösung zu einem entspannten Einkaufserlebnis bei", sagt Jørgen Normann-Larsen, Marketingdirektor bei MENY.
Drei Tipps für unternehmerischen Erfolg mit KI
Kristensen und Normann-Larsen sind sich darin einig, dass es heute einfacher denn je ist, KI-Tools zu nutzen und eigene Lösungen auf der Grundlage dieser Technologie zu entwickeln. Sie haben drei praktische Tipps für den Erfolg mit künstlicher Intelligenz:
- Jedes Unternehmen sollte eine Strategie für den Einsatz von KI haben.
- Der Zugang zu und die Kontrolle über die eigenen Daten war noch nie so wichtig wie heute. Digitale Plattformen sind eine Voraussetzung.
- Fangen Sie klein an. Es muss nicht alles auf einmal gelöst werden, das Wichtigste ist, dass man anfängt.
"Wir befinden uns am Anfang einer technologischen Revolution. Wenn Sie mit der Zeit gehen wollen, müssen Sie jetzt eine Strategie für künstliche Intelligenz planen", so Kristensen abschließend.